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Kraftvoll Frau Sein

  • Die Schöpfungsgeschichte (4/12/2021) by Ute

    Seit einiger Zeit beschäftigt mich immer wieder die Schöpfungsgeschichte und welche Auswirkungen sie bis heute auf uns Frauen hat. In der Schöpfungsgeschichte wird erzählt dass die Schlange Eva manipuliert hat und sie vom Baum der verbotenen Früchte gegessen hat. In weiterer Folge hat sie Adam dazu verleitet ebenso vom Baum zu essen. Die Sünde, Gut und Böse waren geboren.

    Seit dieser Zeit ist aus meiner Sicht in uns Frauen das Gefühl entstanden, dass wir schuldig sind und uns verstecken müssen. Viele von uns schämen sich heute noch für diesen Verrat an Gott. Er vertraute Adam und Eva und Eva hat dieses Vertrauen missbraucht und Adam dazu verleitet von den verbotenen Früchten zu essen.

    Wenn ich die Frauen in der Gesellschaft beobachte, stelle ich immer wieder fest, dass sich so viele, mich eingenommen, immer noch klein machen und glauben dass sie der Fülle nicht würdig genug sind. Wir schämen uns für unser Geschlecht und glauben, dass wir etwas dafür tun müssen um in unserer Gesellschaft einen Platz einnehmen zu dürfen. Damit erschaffen wir unbewusst ein Missverhältnis zwischen Männern und Frauen und erleben dann genau diese Dysbalance in Form von weniger Chancen am Arbeitsmarkt, weniger Gehalt, mangelnde Wertschätzung in der Gesellschaft und mehr Verantwortung innerhalb der Familie. Auch nehmen sich viele von uns zurück und leben die eigenen Bedürfnisse und Herzenswünsche nicht aus und enden oft unzufrieden in einer Aufopferung für die Familie, dem Partner oder dem Job.

    Es ist schon einiges passiert und die Frauen beginnen bereits mehr für sich einzustehen und in ihre Kraft zu gehen, sich mehr anzuerkennen und dieses Ungleichgewicht aufzulösen und dennoch gibt es noch viele, die sich als Frau einfach immer noch minderwertiger fühlen als Männer.

    Als Folge davon kippen viele Frauen in das männliche Prinzip und leisten bis zum umfallen um dieses Defizit aus Minderwertigkeit auszugleichen.

    Um die Wunde der Minderwertigkeit heilen zu können ist es aus meiner Sicht wichtig, den Ursprung dafür zu erkennen und in die Tiefe zu gehen und sich selbst zu beobachten, ob auch dieses Glaubenssystem vielleicht in Dir wirkt.

    Erst wenn wir wissen wo diese Selbstablehnung ursprünglich entstanden ist, können wir beginnen zu hinterfragen ob wir dieser alten Geschichte immer noch gerecht werden möchten oder aufstehen und beginnen uns selbst zu leben und zu lieben.

    Ich habe für mich beschlossen, diese alte Wunde auszuheilen und meiner Tochter vorzuleben, dass Frauen sich nicht verbiegen müssen, leisten müssen und sich zurücknehmen müssen um in dieser Welt anerkannt zu sein. Wir Frauen sind so viel mehr als wir von uns glauben. Wir sind intuitiv, haben eine hohe Fähigkeit zu fühlen und die Fähigkeit Leben zu spenden. Wir verdienen unsere größte Hochachtung für das wer wir sind!

  • Im Einklang mit Deinen Zyklen und Rhythmen (3/17/2021) by Ute

    Für die meisten Frauen ist die derzeitige Situation eine große Herausforderung. Die Kinder sind nur teilweise oder gar nicht in der Schule und von einem Moment auf den anderen wurden wir zu Lehrkräften. Daneben sind aber alle anderen Aufgaben wie bisher noch da, die täglich erledigt werden müssen. In meinem Umfeld klagen viele Frauen, dass sie an bisher nicht gekannte Grenzen stoßen und nicht mehr wissen, wie sie das alles schaffen sollen.

    Ich erlebe mich gerade auch in der Situation, dass wir seit Wochen im Heimunterricht sind und neben all den Aufgaben auch noch die Schulverantwortung so einiges abverlangt.
    Umso wichtiger ist es für mich, täglich einen Schritt zurück zu machen und mich auf das zu konzentrieren, was wesentlich und wichtig ist und auch alles was im Außen passiert nicht zu ernst zu nehmen. Natürlich gehören die Dinge erledigt, aber es dient niemandem, wenn ich mich dabei auslauge und mürrisch fühle.
    Vielmehr geht es mir darum, das zu machen, was möglich ist, so gut wie es geht, die Perfektionistin herauszunehmen und die Anforderungen vom Außen zurückzuweisen.
    Ebenso ist es gerade jetzt wirklich hilfreich, eine gute Organisation zu machen und zu sehen, wo meine aktive Handlung nötig ist, wo ich Hilfe auch innerhalb der Familie und von meinem Partner annehmen kann und wo ich einfach abgeben darf. Es ist ein Zeichen von Stärke, Hilfe anzunehmen und dies auch auszudrücken. Darüber hinaus empfinde ich es als dienlich, die Kinder in die Abläufe & Entscheidungen mit einzubinden und ihnen ihre Verantwortung für sich weitgehend zu überlassen.

    Für mich bringt diese schwierige Zeit nicht nur Herausforderungen, sondern auch eine unglaubliche Chance zur Entwicklung.
    Durch die Anforderungen, flexibel jeden Tag mitzufließen mit dem was kommt, habe ich gelernt, wieder mehr auf meine inneren Impulse zu hören und meine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen.
    Anfänglich fühlte ich mich ausgebremst in meinen Vorhaben und dachte, dass ich durch die vielen Aufgaben nicht mehr zu meinen Erledigungen komme. Ich erkannte aber, dass gerade dies eine enorme Möglichkeit bietet, wieder mehr in den Einklang mit mir zu kommen und dass es nicht schlimm ist, wenn die eine oder andere Sache unerledigt bleibt.

    Ich habe das Gefühl dass die meisten Frauen glauben, dass sie ständig etwas tun müssen, um in der Gesellschaft einen Platz einzunehmen. Ich denke, dass es im Leben stattdessen darum geht, ganz aus der Tiefe des Herzens heraus zu leben und das zu tun, was jetzt im Moment stimmig ist – so wie die Jahreszeiten ihren Rhythmus haben und nach der Blüte im Sommer der Herbst kommt und danach der Winter, wo sich die Natur ausruht und in einen Rückzug geht.
    Vor allem in der monatlichen Menstruationsphase würden wir häufig Rückzug brauchen. Stattdessen arbeiten die meisten Frauen jeden Tag im gleichen Tempo weiter. In vergangenen Zeiten haben sie sich in dieser Zeit zurückgezogen, um sich auszutauschen und dem Zyklus hinzugeben.

    Für mich wird es immer wichtiger, das was ich tue zu hinterfragen und nach Stimmigkeit zu überprüfen. Ich beobachte mich selbst und mein Handeln und entscheide mich dann, ob ich dies oder jenes beibehalten möchte oder eine Veränderung eintreten darf.
    Wir Frauen haben, wie die Männer auch, gesamt sehr viele Konditionierungen übernommen, ein Leistungsprinzip, ein Müssen-Prinzip, das unsere Vorfahren vorgelebt haben. Die Aufgabe ist aus meiner Sicht, diese Konditionierungen zu hinterfragen und eine neue Wahl zu treffen.

    Ich wünsche mir für mich, für alle Frauen und alle Menschen, dass wir ganz in unser authentisches Sein zurückkehren können und den Mut haben, ganz nach unseren individuellen Bedürfnissen zu leben und unser Leben nach unseren Vorstellungen zu gestalten.

  • Einfach ich sein (2/11/2021) by Ute

    Kennst Du das: Es warten zu viele Aufgaben gleichzeitig auf Dich. Du hast das Gefühl, mit dem was Du zu machen hast, einfach nicht fertig zu werden?

    Du machst und tust und trotzdem wird es nicht weniger, ganz im Gegenteil, meist kommt es noch dichter. Du befindest Dich in einem richtigen Hamsterrad, fühlst Dich für alles verantwortlich und nicht ausreichend unterstützt von Deinem Umfeld?

    Wenn es Dir genauso ergeht, dann darfst Du vielleicht einmal überprüfen, welche Erwartungen Du an Dich und an andere stellst?

    Welche inneren Erwartungen hast Du zum Thema Frau sein, Mutter sein, erfolgreich sein? Welche Ideale hast Du Dir zurechtgelegt, denen Du vielleicht nicht gerecht wirst?

    Möchtest Du, wenn Du zum Beispiel eine Mama bist, die Super-Mama sein, die ihr Kind/ihre Kinder nicht enttäuschen möchte?

    Meine Erfahrung ist, dass es wichtig ist, diese Erwartungen ganz genau zu prüfen und zu hinterfragen. Du hilfst niemandem, wenn Du Dich selbst auslaugst und verausgabst, nur um Deinen inneren Vorstellungen gerecht zu werden. Ganz im Gegenteil, desto weniger Du auf Dich achtest, desto mehr löst es in Deinem Umfeld Schuldgefühle aus und niemand ist richtig glücklich.

    Also erlaube es Dir, auf Deine Gefühle zu hören und eine Pause zu machen, wenn Du Dich danach fühlst, „Nein“ zu sagen, wenn Dir danach ist, Dir helfen zu lassen, wenn Du Hilfe brauchst und Aufgaben unerledigt zu lassen, auch wenn es schwer auszuhalten ist. Unsere Aufgabe ist es, nicht perfekt zu sein, sondern einfach da zu sein für unsere Lieben.

    Ich habe sehr lange das Bild der falschen Stärke mit mir herumgetragen. Ich dachte, stark sein bedeutet, immer zu leisten, erfolgreich zu sein und die Erwartungen anderer zu erfüllen. Heute glaube ich, dass wahre Stärke bedeutet, zu meinen Gefühlen zu stehen und authentisch zu werden. Das ist es, was ich mir vorgenommen habe. Einfach ich sein, ohne auferlegten Erwartungen gerecht zu werden.